Begräbnis meiner Mutter
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Anna Fani Ida Sidonie Feurstein geborene Kirchner, Du warst bist und bleibst die beste Mutti, Oma und Uroma der Welt. Wir Kinder amüsierten uns immer über die vielen Vornamen, aber scheinbar hatten sie doch einen Sinn, denn zum Beispiel der Pfleger Mirco vom Seniorenheim Tschermakgarten hat sich in Sidonie verliebt. Jedesmal wenn er Dich sah, rief er Sidonie wie geht’s und Du hattest Deinen Spaß mit ihm.
In Exdorf am 25.02.1913 geboren verlebtest Du Deine Kindheit zwischen Äckern und Wäldern und nicht zuletzt in einem Wirtshaus, denn Dein Elternaus war das einzige Wirtshaus am Ort, das aber es schon viele Jahre nicht mehr gibt. Wenn ich mich nicht ganz irre, hießest Du auch Wirts Anna. Für Deine Berufsausbildung gingst Du in das hübsche, kleine Städtchen Hildburghausen und wurdest Kindergärtnerin, was in Deinem späteren Leben noch eine ganz wichtige Rolle spielen sollte.
1938 lerntest Du Deinen späteren Mann Josef, genannt Fidel, kennen unseren Vater, den Du 1938 geheiratest hast. Es waren leider nur wenige glückliche Jahre für Euch, es begann der Zweite Weltkrieg, Ingrid und ich wurden geboren, diesmal muss ich mich zuerst nennen, denn ich bin der Erstgeborene. Dein Mann geriet in Gefangenschaft und kam erst später aus dem Krieg zurück. 1945 in den politischen Wirren der Nachkriegszeit wurden wir aus unserer schönen großen Wohnung in der Weiherstrasse vertrieben und mussten einige Zeit bei fremden Leuten unterkommen, bis uns dann eine eigene Bleibe in den Baracken am Tannenbach zugewiesen wurde. Für uns Kinder war es eigentlich eine schöne Zeit, 2 Minuten vom See und 2 Minuten vom Berg entfernt.
Als sich die Lage endlich zu normalisieren schien, unser Vater hatte sich die Position als Betriebsleiter erarbeitet und wir sollten eine „richtige“ Neubauwohnung bekommen, schlug schon wieder das Schicksal zu. Dein Mann erkrankte unheilbar an einer schweren Krankheit und Du pflegtest ihn jahrelang, wenn er nicht gerade in der Klinik war, aufopferungsvoll zu Hause und begannst zudem wieder als Kindergartenleiterin in der Ilgagasse, wo Du legendären Ruf erlangt hast. Als Dein Mann 1955 starb, warst Du mit Deinen halb erwachsenen Kindern alleine auf Dich gestellt. Das Geld für mein Studium in Deutschland hast Du Dir vom Mund abgespart, Ingrid bekam eine Ausbildung zur Lehrerin. Wir danken Dir tausendmal nochmal dafür.
Bald waren wir beide aus dem Haus, aber Gott sei Dank, Du hattest Deine Kinder im Kindergarten. Wenn man sieht, wie gut es heute den Erzieherinnen geht, kein Vergleich zu früher, wo Ihr alles improvisieren musstet mit viel Kreativität und Vorbereitungszeit. Aber die Eltern und die Kinder haben es Dir immer wieder gedankt, Du warst die berühmte Tante Anna aus Bregenz. Ich hab es selber oft erlebt, wenn wir spazieren ginge, egal ob am See, am Gebhardsberg oder in der Stadt, überall tönte es - Hallo Tante Anna –und es folgte ein Schwätzchen. Es war dann oft so, dass wir mit unserem eigenen Programm gar nicht mehr fertig wurden.
Öfters machtest Du Jahrgängerausflüge mit, du warst eine große Sängerin und ab und zu ging´s mit Erika und Franz auf Besuch in die alte Heimat Thüringen. Deinen ganz großen Mut hattest Du bewiesen, als Du zweimal alleine ohne ein Wort English zu können, nach Amerika zur Ingrid geflogen bist. Beim ersten Mal wärst Du um ein Haar im falschen Columbus in einem ganz anderen Bundesstaat gelandet. Aber es ist alles gutgegangen. Auch warst Du immer wieder zu Besuch bei uns, ob in Bonn, Aachen, Wien, Freiburg und erlebtest dort Deine Enkel. Eine ganz enge Beziehung entwickelte sich zu Deiner Enkelin Karin, zu der Du, wie sie selbst sagt, sehr streng warst, ihr aber soviel Liebe entgegengebracht hast, die sie nie vergessen wird. und von der ich Dich hier nochmal ganz lieb grüßen soll - Ihre Oma rosarot -.
Dem Alter musstest Du langsam Tribut zollen, früher wieselflink mit dem Fahrrad unterwegs, machten langsam Deine Beine nicht mehr so richtig mit. Insbesondere Ende 1999 nach der Krebsoperation, die Du mit 86 Jahren gut überstanden hattest, kam nach dem Stock der Rollator. Ab 2005 brauchtest Du Pflege rund um die Uhr und Du fandest eine neue Heimat im Seniorenheim Tschermakgarten. Dort hattest Du das schönste Zimmer, Licht von 2 Seiten, tolle Aussicht ins Grüne und den Gebhardsberg und es gab sogar einen Balkon, den Du Dir früher immer gewünscht, aber nie bekommen hast. Oft wenn ich anrief, sagtest Du, Du sitzt gerade beim Frühstück und blickst auf den Gebhardsberg in der Sonne.
Aber der Liebe Gott hatte ungerechterweise noch weitere harte Prüfungen mit Dir vor. Ende Oktober letzten Jahres bekamst Du Deinen ersten Insult und warst seitdem linksseitig gelähmt, konntest nicht mehr Sprechen und das Schlucken musstest Du auch erst wieder lernen. Im Jänner dieses Jahres kam dann noch ein Arterienverschluss am rechten Bein dazu der operiert wurde, aber dann doch noch zur Oberschenkelamputation führte, kurz vor Deinem 95 ten Geburtstag. Am Geburtstag selbst mit viel Besuch einschließlich des Bürgermeisters warst du .noch einmal ganz putz munter, doch 2 Tage danach kam der zweite Schlaganfall, von dem Du Dich nicht mehr erholt hast. Du bist am Freitag, den 07. März beim Gebet mit Ingrid sanft entschlafen.
Den Schwestern und Pflegern sowie der Leitung des Seniorenheims Tschermakgarten gilt unser großer Dank für die wirklich liebevolle Pflege all die letzten Jahre. Gleiches gilt auch für die behandelnden Ärzte.
Ruhe in Frieden, Du hast ihn Dir wirklich verdient!

 

 

 



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Begraebnis Anna Feurstein

Leichenschmaus im Mercure Bregenz

Verwandte, Freunde und gute Bekannte trafen sich anläßlich der Beerdigung meiner Mutter beim Leichenschmaus am 17.03.2008 im Mercure Bregenz. So waren wir mit unser Mutti, Oma und Uroma nochmal in größerer Rund beisammen. Danke allen, die gekommen sind!
   
Familiengrab Feurstein

Jetzt liegen schon 3 Familienangehörige auf dem Friedhof Mariahilf

Am 17.03.2008 Haben wir unsere Mutter bei strömenden Regen zu Grabe getragen. Davor verabschiedetetn wir uns bei eienm Trauergottesdienst in der Pfarrkirche Mariahilf von Mutter, Großmutter, Urgroßmutter. Auch einige ehemaligen Kindergärtnerinnen gaben ihr die letzte Ehre.
   
Anna Feurstein

die letzten Jahre

Hier sind einige Bilder der letzten Jahre
   
   

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